Home Bias bezeichnet die Tendenz von Investoren, Geldanlagen auf dem Heimatmarkt zu stark zu gewichten. Sowohl Privatanleger als auch Profi-Investoren in Deutschland machen diesen Fehler, wie aus einer neuen Studie von Block-Builders.de hervorgeht.
Zwischen 2016 und 2021 investierten die Bundesbürger 48 Prozent ihres Kapitals in Wertpapiere aus Deutschland. Stand heute machen hiesige Aktien im Durchschnitt sogar 58 Prozent eines Depots aus. Wie die Infografik aufzeigt, hätten die Privatanleger in Deutschland ohne diesen Aktienpatriotismus zusätzliche 100 Milliarden Euro erwirtschaften können.
Warum so Euro-verliebt?
Heimische Aktien sorgten in den vergangenen Jahren für eine unterdurchschnittliche Rendite. Indes sind es nicht nur die Privatanleger, die so handeln. Das Portfolio von institutionellen Anlegern in Deutschland besteht im Mittel zu 43 Prozent aus Aktien aus dem Euroland. Zum Vergleich: beim MSCI World liegt der Euroland-Anteil lediglich bei 10 Prozent.
Dies, so Marktbeobachter, führt bei Institutionellen zu ineffizienten Portfolios und konkret zu geringeren Renditen. Erschwerend hinzu kommt, dass der Home Bias ein höheres Schwankungsrisiko zur Folge hat.
Die Risikowahrnehmung, so die Studie, ist verzerrt. 75 Prozent der institutionellen Anleger in Deutschland erwarten bei asiatischen Aktien höhere Kursschwankungen als bei Wertpapieren aus DAX, MDAX & Co. Tatsächlich war der deutsche Aktienmarkt in den vergangenen Jahren allerdings deutlich schwankungsanfälliger als der japanische und der breite asiatische Markt.
Quelle / Fotos: block-builders.de / pixabay.com
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