Viele Sparer leiden seit Jahren unter der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Für ihre Einlagen auf Tages- und Festgeldkonten erhalten sie kaum mehr Zinsen. Manche empfehlen Aktien als Alternative, doch ist das ratsam? Die Börsen fallen momentan durch enorme Kursschwankungen auf. Anleger können Geld verdienen, sie können aber auch viel verlieren. Es lohnt ein Blick auf alternative Anlageformen.
Alternative Investments: Was ist das?
Der Begriff ist nicht gesetzlich geregelt, er wird teilweise unterschiedlich verwendet. Grundsätzlich lässt er sich so definieren: Alternative Investments umfassen alle Geldanlagen, für die sich bisher nur eine kleine Minderheit interessiert. Der Mainstream legt entweder in Tages- und Festgeldern, Sparplänen und Rentenversicherungen oder an der Börse in Aktien, Anleihen und entsprechenden Fonds an.
Es gibt aber viele Alternativen, die im Verhältnis zwischen Renditechancen und Sicherheit besser abschneiden. Es sei jedoch gesagt: Die eine sehr sichere Anlage mit Traum-Renditen existiert nicht. Risiken bestehen bei renditeträchtigen Anlagen immer. Wer klug investieren will, braucht gewisse Grundkenntnisse und muss die einzelnen Möglichkeiten gründlich abwägen.
Grüne Investments: Die Energiewende fördern
Deutschland schafft die Atomkraft ab, zunehmend größere Anteile des Stroms stammen aus alternativen Energiequellen. Daran können Investoren mitverdienen, die Rahmenbedingungen sind ideal. Der Gesetzgeber hat im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegt, dass grüner Strom erstens Vorrang hat und zweitens mit fixen Preisen vergütet wird.
Sämtliche Investoren profitieren deshalb von einer großen Sicherheit und dank hoher Einspeisevergütungen von ansprechenden Renditen. Bei der Wahl des Investments sollten sie nur schauen, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt. Das gilt zum Beispiel für die Investition in Wind- und Solarparks, die jeweils auf ein Projekt oder wenige Vorhaben begrenzt sind. Vorsicht ist bei Gesellschaften geboten, die enorm große Summen einsammeln und intransparent in Projekte investieren.
Immobilien als attraktive Anlageform
Der deutsche Immobilienmarkt boomt. Zu Recht: Investments bieten gute Renditechancen bei überschaubaren Risiken. Eine Immobilienkrise wie in den USA oder in Spanien vor einigen Jahren droht hierzulande nicht, der Markt wächst im gesunden Rahmen. Investoren sollten sich aber genau überlegen, wie sie ihr Geld anlegen. Das betrifft zwei Aspekte:
- Nicht überall verzeichnet der Markt Zuwächse. In manchen Gegenden Ostdeutschlands verlieren Immobilien zum Beispiel an Wert, weil die Einwohnerzahl stark sinkt.
- Anleger sollten das Risiko streuen: Als Vermieter besteht immer die Gefahr, dass Mieter die Miete schuldig bleiben. Wer nur ein Mietobjekt besitzt, setzt sich einem immensen Risiko aus. Es empfehlen sich deshalb mehrere Objekte. Alternativ können Anleger für diese Risikostreuung in Immobilienfonds anlegen.
Edelmetalle: Vermögensabsicherung und Renditechancen
Großer Beliebtheit erfreut sich die Investition in Gold und Silber. Edelmetalle gibt es in der Natur nur in einem begrenzten Umfang, deswegen zeichnen sie sich durch eine hohe Wertstabilität aus. Während Papiergeld durch Inflation massiv an Wert verlieren kann, kommt das bei Edelmetallen nicht vor.
Anleger schützen sich vor einem Verlust ihrer Kaufkraft. Zugleich überzeugen Gold und Silber mit attraktiven Renditechancen. Zahlreiche Investoren setzen auf Anlagemünzen wie Maple Leaf und American Eagle an. Dank hoher Stückzahlen kosten sie wenig und lassen sich später aufgrund ihrer weiten Verbreitung leicht veräußern.
Begehrte Sammlerobjekte
Kunstwerke, Oldtimer, alte Münzen, seltene Briefmarken und vieles mehr: Das Sammeln dieser Objekte stellt nicht nur eine Leidenschaft dar. Viele Menschen kaufen diese Gegenstände bewusst als Geldanlage. Oft lohnt sich das: Der Wert dieser Objekte steigt häufig massiv. Investoren sollten sich aber intensiv mit der jeweiligen Thematik befassen.
Nur mit einer ausreichenden Expertise lassen sich hohe Rendite erzielen und Risiken meiden. Nicht jedes Kunstwerk ist beispielsweise ein geeignetes Anlageobjekt. Manche kaufen im Hype schlechte Kunst zu teuer und finden später keinen Abnehmer dafür.
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